Du stehst vor deinem Kleiderschrank, eine leere Tasche zu deinen Füssen, und fragst dich: Was brauche ich wirklich im Spital? Die Vorstellung, mitten in den Wehen festzustellen, dass du deine Zahnbürste vergessen hast, ist nicht gerade beruhigend. Aber keine Sorge – jetzt in der 29. Schwangerschaftswoche hast du noch alle Zeit der Welt, um deine Kliniktasche durchdacht und entspannt zu packen.

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Warum jetzt der richtige Zeitpunkt ist

Die 29. Schwangerschaftswoche ist ideal, um mit den Vorbereitungen zu beginnen. Du bist noch mobil genug, um in Ruhe einzukaufen, aber weit genug, dass die Geburt real wird. Etwa 11 Wochen vor dem errechneten Termin zu packen, nimmt dir später den Stress – falls dein Baby es eilig hat.

Viele Mütter berichten, dass das Packen der Kliniktasche ein besonderer Moment war: Es macht die bevorstehende Geburt greifbar und gibt dir das Gefühl, vorbereitet zu sein. Und dieses Gefühl ist Gold wert, wenn die Wehen einsetzen.

Die Zwei-Taschen-Strategie

Hier ein Profi-Tipp: Packe eigentlich zwei Taschen. Eine für die Geburt selbst (die du sofort mitnimmst) und eine für die Tage danach im Wochenbett (die dein Partner oder deine Familie später nachbringen kann). So schleppst du nicht unnötig viel mit, wenn's losgeht.

Was du für die Geburt brauchst

Für die Geburt selbst brauchst du überraschend wenig – aber das Richtige. Hier ist, was wirklich wichtig ist:

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Dokumente und Unterlagen

  • Mutterpass – dein wichtigstes Dokument
  • Krankenversicherungskarte – für die Anmeldung
  • Personalausweis oder Pass
  • Anmeldeformulare des Spitals (falls vorhanden)
  • Geburtsplan (wenn du einen erstellt hast)

Persönliche Kleinigkeiten

  • Lippenpflegestift – deine Lippen werden trocken vom Atmen
  • Haargummis – um die Haare aus dem Gesicht zu halten
  • Brille statt Kontaktlinsen (falls du eine trägst)
  • Ladekabel für dein Handy
  • Kleine Snacks wie Traubenzucker oder Müsliriegel
  • Eine Wasserflasche

Viele Spitäler stellen Geburtshemden zur Verfügung, aber wenn du lieber dein eigenes trägst, pack ein altes, weites T-Shirt ein, das schmutzig werden darf.

Für die ersten Tage im Wochenbett

Nach der Geburt beginnt eine ganz neue Phase – und dafür brauchst du andere Dinge. Diese können ruhig in der zweiten Tasche sein, die später nachgebracht wird.

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Kleidung für dich

  • 2 weite Jogginghosen oder Leggins – dein Bauch ist noch da, und Komfort ist alles
  • 3 weite T-Shirts – idealerweise mit Stillöffnung oder einfach zum Hochziehen
  • 2-3 Still-BHs – eine Nummer grösser als jetzt
  • Bequeme Unterwäsche (die schmutzig werden darf) oder Einwegslips
  • Warme Socken und Hausschuhe
  • Eine Strickjacke oder Hoodie – Spitäler sind oft kühl
  • Bequeme Kleidung für die Heimfahrt

Hygiene und Pflege

  • Zahnbürste und Zahnpasta
  • Duschgel und Shampoo (oder nutze die Spitalprodukte)
  • Handtücher (meist stellt das Spital welche, aber eigene sind gemütlicher)
  • Binden für den Wochenfluss – viele davon (keine Tampons!)
  • Brustwarzensalbe (z.B. Lanolin) – fürs Stillen
  • Eventuell Damm-Pflegeprodukte (nach Absprache mit deiner Hebamme)
  • Deo, Gesichtscreme, was du sonst täglich brauchst

Was dein Baby braucht

Auch für dein Neugeborenes brauchst du einiges – aber die meisten Spitäler haben Windeln und Basics vorrätig. Trotzdem möchtest du wahrscheinlich eigene Sachen dabei haben.

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Babykleidung

  • 4-6 Bodys in Grösse 50/56 (Wickelbodys sind am praktischsten)
  • 4-6 Strampler oder Schlafanzüge
  • 2 Jäckchen oder Pullis (je nach Jahreszeit)
  • 2 Mützchen – Babys verlieren viel Wärme über den Kopf
  • Socken oder Füssli
  • Ein besonderes Outfit für die Heimfahrt
  • Eine warme Decke oder ein Pucktuch

Baby-Basics

  • Windeln (falls du eigene bevorzugst) – Grösse 1
  • Feuchttücher oder Waschlappen
  • Nuggi/Schnuller (falls du einen geben möchtest)
  • Babynagelschere (die Nägel sind oft schon lang!)

Für die Heimfahrt brauchst du ausserdem eine zugelassene Babyschale – ohne die darfst du das Spital nicht verlassen. Lass sie vorher vom Partner im Auto installieren.

Was du NICHT brauchst

Genauso wichtig wie zu wissen, was reingehört, ist zu wissen, was du getrost zu Hause lassen kannst:

  • Zu viel Kleidung – du bist nur wenige Tage dort
  • Wertvollen Schmuck – kann verloren gehen
  • Zu viele Pflegeprodukte – das Spital hat Basics
  • Bücher (du wirst kaum Zeit zum Lesen haben)
  • Parfüm – Babys reagieren empfindlich auf starke Gerüche
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Praktische Packtipps

Mach eine Liste und hake ab, was du eingepackt hast. Klebe sie aussen an die Tasche – so kann dein Partner im Notfall nachschauen, ob alles dabei ist.

Packe in Schichten: Unten die Sachen für nach der Geburt, oben das, was du sofort brauchst. Oder nutze Packwürfel oder Zip-Beutel, um Kategorien zu trennen (Hygiene, Kleidung, Baby).

Lass die Tasche sichtbar stehen – am besten in Türnähe. Wenn die Wehen kommen, willst du nicht erst den Keller durchsuchen müssen.

Der Notfall-Plan

Sprich mit deinem Partner oder deiner Begleitperson durch, wo alles steht. Schreib eine Liste für Last-Minute-Dinge, die du erst kurz vor der Fahrt einpackst (Handy-Ladegerät, Brille, etc.). Manche Mütter kleben diese Liste direkt auf die Tasche.

Häufige Fragen zur Kliniktasche

Wann sollte die Kliniktasche fertig gepackt sein?
Idealerweise ab der 36. Schwangerschaftswoche – aber in SSW 29 zu planen und schon mal zu sammeln, ist perfekt. So kannst du in Ruhe fehlende Teile besorgen.

Wie gross sollte die Tasche sein?
Eine mittelgrosse Reisetasche oder ein Trolley reicht völlig. Denk daran: Du musst sie eventuell selbst tragen können, und dein Partner bringt sie später wieder nach Hause – samt Baby und Geschenken.

Was ist mit Essen und Trinken?
Die meisten Spitäler bieten Mahlzeiten an. Aber eigene Snacks (Müsliriegel, Nüsse, Trockenfrüchte) für zwischendurch sind Gold wert – besonders nachts. Auch eine eigene Wasserflasche ist praktisch.

Brauche ich spezielle Stillkleidung?
Nicht unbedingt. Weite T-Shirts, die du hochziehen kannst, funktionieren genauso gut. Still-BHs sind aber definitiv bequemer als normale.

Was, wenn ich einen Kaiserschnitt habe?
Pack zusätzlich hochgeschlossene Unterhosen ein (die nicht auf die Narbe drücken) und eventuell ein längeres Nachthemd statt Hosen. Frag dein Spital, ob sie spezielle Empfehlungen haben.

Die Kliniktasche zu packen ist mehr als nur eine To-do-Liste abhaken. Es ist ein Ritual, das dich mental auf die Geburt vorbereitet. Jedes Teil, das du einpackst, bringt dich einen Schritt näher zu dem Moment, in dem du dein Baby in den Armen hältst. Nimm dir Zeit dafür, geniesse die Vorfreude – und dann kannst du beruhigt warten, bis es losgeht. Du bist vorbereitet. Du schaffst das.