Du sitzt am Küchentisch, der Teller vor dir ist halb voll – aber irgendwie passt nichts mehr rein. Der Bauch drückt, Sodbrennen meldet sich nach jedem Bissen, und du fragst dich: Was soll ich überhaupt noch essen? Willkommen in Woche 34, wo dein Baby fleißig wächst und dein Magen gefühlt auf Briefmarkengröße geschrumpft ist. Doch genau jetzt braucht dein Körper die richtigen Nährstoffe – nicht irgendwelche, sondern solche, die euch beide stark machen für die letzten Wochen und die Geburt. Die gute Nachricht: Mit ein paar klugen Anpassungen wird Essen wieder leichter und wohltuender.

Warum sich dein Nährstoffbedarf jetzt noch einmal ändert
In SSW 34 legt dein Baby ordentlich zu – rund 200 Gramm pro Woche. Seine Knochen härten aus, die Lungen reifen, und dein Körper bereitet sich intensiv auf die Geburt vor. Das bedeutet: Kalzium, Eisen und Ballaststoffe stehen jetzt ganz oben auf der Liste. Gleichzeitig drückt die wachsende Gebärmutter auf deinen Magen, was Sodbrennen und Völlegefühl verstärkt.
Dein Körper leistet Unglaubliches – und genau deshalb ist es so wichtig, ihn gezielt zu unterstützen. Nicht mit mehr Essen, sondern mit dem richtigen Essen zur richtigen Zeit.
Die drei wichtigsten Veränderungen in deinem Körper
- Kalziumbedarf steigt: Dein Baby zieht jetzt massiv Kalzium für sein Knochenwachstum – fehlt es in deiner Nahrung, holt es sich der Körper aus deinen eigenen Knochen.
- Blutvolumen auf dem Höhepunkt: Dein Blutvolumen ist um bis zu 50 % erhöht – Eisen wird gebraucht, um genug rote Blutkörperchen zu bilden.
- Verdauung verlangsamt: Hormone und der Platzmangel im Bauch machen die Verdauung träger – Ballaststoffe und Flüssigkeit sind deine Verbündeten.
Was jetzt wirklich auf deinen Teller gehört
Vergiss komplizierte Ernährungspläne. Es geht um einfache, nährstoffreiche Lebensmittel, die du gut verträgst und die dir Energie geben. Hier sind die sieben Nährstoff-Helden der letzten Schwangerschaftswochen.
1. Kalzium: Für starke Knochen – deine und die deines Babys
Milch und Milchprodukte sind jetzt besonders wichtig. Dein Baby benötigt extra Kalzium für das Knochenwachstum, und wenn du zu wenig aufnimmst, greift dein Körper auf deine eigenen Reserven zurück. Drei bis vier Portionen täglich sind ideal.
- Joghurt, Quark, Käse (besonders Hartkäse wie Parmesan oder Gruyère)
- Milch pur, im Müsli oder als Latte
- Pflanzliche Alternativen: Angereicherte Mandel- oder Hafermilch, Sesam, Brokkoli, Grünkohl

2. Eisen: Damit du nicht schlapp machst
Eisenreiche Nahrungsmittel unterstützen die Blutbildung – für dich und dein Baby. Müdigkeit und Schwindel können Anzeichen für einen Mangel sein. Kombiniere pflanzliches Eisen immer mit Vitamin C, damit dein Körper es besser aufnehmen kann.
- Rotes Fleisch (in Maßen), Geflügel
- Hülsenfrüchte: Linsen, Kichererbsen, weiße Bohnen
- Vollkornprodukte, Haferflocken
- Grünes Blattgemüse: Spinat, Mangold
- Tipp: Ein Glas Orangensaft zum Müsli oder Zitronensaft über den Salat – das Vitamin C verdoppelt die Eisenaufnahme
3. Ballaststoffe: Deine Rettung gegen Verstopfung
Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Gemüse, Vollkornprodukte und Leinsamen halten deine Verdauung in Schwung. Leinsamen haben sogar einen Doppeleffekt: Sie fördern nicht nur die Darmtätigkeit, sondern sollen laut Hebammen auch die Schleimhäute geschmeidig machen – was die Geburt erleichtern kann.
- Vollkornbrot, Haferflocken, Quinoa
- Gemüse: Karotten, Zucchini, Paprika, Brokkoli
- Obst: Äpfel, Birnen, Beeren
- Leinsamen: 1–2 EL täglich ins Müsli oder den Smoothie (immer mit viel Wasser!)
Die 5-Mahlzeiten-Regel: Warum klein besser ist
Drei große Mahlzeiten? Vergiss es. Dein Magen hat jetzt kaum noch Platz, und große Portionen führen zu Sodbrennen, Völlegefühl und Unwohlsein. Fünf kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt sind viel verträglicher – dein Körper kommt besser damit zurecht, und dein Blutzuckerspiegel bleibt stabil.
So könnte dein Tag aussehen
- Frühstück: Vollkorn-Müsli mit Joghurt, Beeren und Leinsamen
- Snack: Apfel mit Mandelbutter oder ein Stück Käse
- Mittagessen: Quinoa-Salat mit Kichererbsen, Gemüse und Tahini-Dressing
- Snack: Smoothie mit Spinat, Banane, Hafermilch und Datteln
- Abendessen: Gedünsteter Lachs mit Süßkartoffel und Brokkoli

Was du jetzt besser meidest – und warum
Nicht alles, was gesund klingt, tut dir in dieser Phase gut. Manche Lebensmittel verstärken typische Beschwerden wie Sodbrennen, Blähungen oder Völlegefühl. Hier ist deine Lass-lieber-weg-Liste:
- Fettreiche und frittierte Speisen: Sie liegen schwer im Magen und fördern Sodbrennen
- Sehr scharfe oder stark gewürzte Gerichte: Reizen die Magenschleimhaut zusätzlich
- Blähende Lebensmittel: Kohl, Zwiebeln, Hülsenfrüchte in großen Mengen (in kleinen Portionen meist okay)
- Kohlensäurehaltige Getränke: Verstärken das Völlegefühl
- Zu viel Zucker: Lässt deinen Blutzucker Achterbahn fahren und raubt Energie
Das bedeutet nicht Verzicht – sondern kluge Anpassungen. Statt Pommes lieber Ofenkartoffeln, statt scharfem Curry ein mildes Kokos-Gemüse, statt Sprudelwasser stilles Wasser mit Zitrone.
Himbeerblättertee & Co.: Natürliche Helfer für die Geburtsvorbereitung
Ab der 34. Woche empfehlen viele Hebammen Himbeerblättertee – drei bis vier Tassen täglich. Er soll das Gewebe lockern, die Durchblutung im Becken fördern und die Gebärmutter auf die Wehen vorbereiten. Wissenschaftlich ist die Wirkung nicht eindeutig belegt, aber viele Frauen schwören darauf.
Wichtig: Trinke viel – mindestens zwei Liter am Tag. Das hilft nicht nur gegen Verstopfung, sondern unterstützt auch deinen gesamten Stoffwechsel. Stilles Wasser, ungesüßte Kräutertees und verdünnte Fruchtsäfte sind ideal.

Dein Körper weiß, was er braucht – hör auf ihn
In diesen letzten Wochen geht es nicht um Perfektion. Es geht darum, auf deinen Körper zu hören, ihm zu geben, was er braucht, und Beschwerden sanft zu lindern. Kleine Mahlzeiten, nährstoffreiche Lebensmittel, viel Flüssigkeit – das sind die drei Säulen, die dich jetzt tragen.
Und wenn mal ein Tag dabei ist, an dem nur Toast und Banane gehen? Auch das ist okay. Du machst das großartig. Dein Körper leistet gerade Unglaubliches – und jede bewusste Entscheidung für gutes Essen ist ein Geschenk an dich und dein Baby.

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